Unser Haus
Bereits während der Planung wurden Gestaltungsvorschläge entsprechend der Konzeptausrichtung nach Kneipp berücksichtigt. Die vollständige Konzeption der Kita „Kiefernwichtel“ finden Sie hier.
Mit uns bezog im gleichen Jahr auch die Kita „Kinderland“ in Freier Trägerschaft, als Mieter der Gemeinde, einen kleineren Teil des Gebäudes. Zwischen den beiden Einrichtungen entwickelte sich ein gutes partnerschaftliches Miteinander, was geprägt ist durch gegenseitige Anerkennung und Akzeptanz.
Wir richten uns nach dem Kneippschen Gesundheitskonzept. Dazu wird das Team kontinuierlich geschult. Es basiert auf 5 Elementen:
- Lebensfreude / Seelisches Wohlbefinden – Entspannungsphasen , Yoga und Massageübungen
- Gesunde Ernährung – Ganztagsverpflegung mit integrierter Obstpause
- Kräuter- Heilpflanzen – Kräuterschnecke, Hochbeete, Teezeremonien
- natürliche Reize – Wasseranwendungen: Armbad – Waschungen, Wassertreten, Taulaufen, Sauna, Sinnespfad
- Bewegung – Frühsport, täglicher Aufenthalt an frischer Luft, Bewegungsangebote
Ziel ist es, dass unsere Kinder lernen auf Dauer verantwortlich mit ihren individuellen Gesundheitsressourcen umzugehen.
Zertifizierung zur “Kita mit Biss„ ein Präventionsprogramm in Zusammenarbeit Kita und Eltern für ein mundgesundheitsförderliches Umfeld der Kinder.
Zum anderen:
Im Kitabereich (2,5 – ca. 5 Jahre) arbeiten wir in gemischten Stammgruppen mit offenen Tagesabschnittsformen. Im Jahr vor der Einschulung werden die Kinder in einer homogenen Vorschulgruppe zusammengenommen. Der Krippenbereich ist in zwei altersgemischte Gruppen eingeteilt. In den Früh- und Abendstunden bekommen die Kinder die Möglichkeit, auch mit den größeren bzw. kleineren Kindern Kontakt aufzunehmen.
In Vorbereitung zur Umstellung in die halboffene Arbeit haben wir uns im Team Gedanken gemacht, warum die Methoden und Strukturen der Bildungs- und Erziehungsarbeit einer neuen Entwicklung bedürfen und sind zu dem Ergebnis gekommen:
Es besteht heute eine andere Kindheit, als wie wir sie noch vor ca. 15- 20 Jahren kennen gelernt haben.
- Der Stellenwert unserer Kinder in Familie und Gesellschaft ist gewachsen. Kinder haben gesetzlich garantierte Rechte!
- Die Einbindung in soziale Netze ist stark zurückgegangen. Den Kindern werden zu einem früheren Zeitpunkt größere Freiheiten zugestanden.
- Kleinfamilien sind das Übliche , wenige – keine Geschwister häufig, Einelternfamilien nehmen zu, Väter verschwinden aus dem Leben der Kinder
- Wohlstand erscheint als der Normalfall, Kinder sind Zielgruppe von Werbung es existiert heimliche Armut
- Kinder verschwinden aus dem öffentlichen Raum, Kindheit findet häufig in Institutionen, unter Aufsicht von Erwachsenen statt
- Kinder haben durch die Medienvielfalt die ganze Welt als Fernsehbild im Kopf, die eigene Anschauung und Erfahrung aber fehlen meist
- Vielfalt ist Normalität, auch in Bezug auf unterschiedliche Lebensformen. Individuelle Freiheit gilt als höchster Wert.
- Zukunftsperspektiven sind äußerst unklar, soziale Sicherheiten schwinden, Flexibilität ist gefragt, Leistungsdruck steigt
- Zeiten für Familienleben wird knapp, Eltern sind zerrissen zwischen Berufsanforderungen und Kinderansprüchen
Als Gegengewicht zur neuen Lebenssituation benötigen Kinder:
- Da Freiräume für selbst bestimmtes Tun im Leben der Kinder rar geworden sind, kann die Kita neue schaffen, z.B. Bewegungsräume, Wahl und Entscheidungsfreiheit Wir müssen uns für wenig verplante Zeit der Kinder einsetzen und für viel Ruhe und Aufmerksamkeit für all die Themen, die für sie gerade von Bedeutung sind
- Sichere und soziale Netze und Erfahrung von verlässlichen Beziehungen, dazu gehört auch das Recht , Vertrauenspersonen und Freunde zu wählen und Freundschaften zu pflegen
- Bei Belastungen unterstützen und helfen Probleme zu bewältigen, Bewusstsein stärken, sie können Schwierigkeiten überwinden und sind nicht allein
- Kita muss die Familien bei der Alltagbewältigung unterstützen, dabei kommt es zum Stressabbau in den Familien und zur Entspannung
- Hilfe bei der Orientierung in der Medien und Informationsfülle durch aktive Auseinandersetzung
- Wir können Anregungen und Impulse geben- vor allem in Bereichen, mit denen die Kinder sonst nicht in Berührung kämen, Gelegenheit verschaffen, sich intensiv mit neuen Fragen auseinander zu setzen und eigene Wege zu beschreiten. Wir können dafür sorgen, dass Kinder sich alles zutrauen, weil sie ihre eigene Lernfähigkeit erfahren.
- Wir haben in der Kita alle Voraussetzungen, um einen konstruktiven Umgang mit Differenz zu erleben, Aushandlungsprozesse zu üben- Demokratie zu leben und zu lernen…
Welche Kompetenzen wollen wir in der halboffenen Arbeit dementsprechend entwickeln?
- Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und realistische Einschätzung in Bezug auf eigene Fähigkeiten und Leistungskraft, Zuversicht, Belastbarkeit und Unverdrossenheit
- Bindungsfähigkeit ohne Abhängigkeit, Einfühlungsvermögen, Kontakt und Kommunikationsfähigkeit, Bereitschaft zu Auseinandersetzungen und gemeinsamer Arbeit, Dialogfähigkeit, sprachliche Ausdrucksfähigkeit – aufgeschlossen über anderer Sprachen sein
- Gesundheitsbewusstsein, sicheres Körpergefühl, wache Sinne, den eigenen Grenzen und Gefühlen trauen
- Mathematisches und naturwissenschaftliches Grundverständnis, alltagstaugliches Basiswissen, Medienkompetenz- besonders in der Auswahl und die Fähigkeit diese zu nutzen und zu verarbeiten
- Positionen beziehen, verantwortlich handeln, Bereitschaft für Ziele einzutreten.
- Kreativität im Sinne eigener Fragen, Ideen und Lösungswege.
- Lernkompetenz: Neugier und Lernfreude, Offenheit für die Vielfalt des Lebens, Bereitschaft zur Weiterentwicklung, Wissen über eigene Lernvoraussetzung und Fähigkeit, entsprechende Lernstrategien entwickeln
Wie wollen wir den Kindern helfen diese Kompetenzen zu entwickeln?
- Schlüsselkompetenzen wollen wir Kindern nicht beibringen oder eintrichtern! Sie können nur aus Erfahrungen gewonnen werden. Deshalb bieten wir ihnen entsprechende Erprobungsfelder. Durch selbständiges erleben und ausprobieren wird hierbei der Grundstein für später wichtige Fähigkeiten und Verhaltensweisen gelegt.
- Die Kinder erhalten Zugang zu den vielfältigsten Lebens- und Wissensbereichen und können sich hierbei grundlegende Basiskenntnisse aneignen. Durch erfolgreiche Erfahrungen sollen sie Zutrauen in ihre eigenen Entwicklungsmöglichkeiten gewinnen. Sie sollen sich Herausforderungen stellen, Selbstvertrauen bei der Bewältigung von Problemen und Kontakt und Kommunikationsfähigkeit entwickeln.
- Sie können durch freie und mutige Bewegung Körpergefühl, Kraft und Gleichgewicht entwickeln. Ihnen wird Raum, Zeit und Stoff für Neugier und Entfaltung geboten. Demokratie lernen wir im ständigen Miteinander.
Was wir unseren Kindern nicht zu muten wollen!
- Übertriebene Ängstlichkeit
- Schutz vor jeder noch so kleinen Gefahr / Sie können sich Ausprobieren und Sicherwerden
- Keine unnütz zugestellte Kinderwelten mit Tischen und Möbeln- wir bieten freie Bewegung zur körperlichen und geistigen Entwicklungen
- Fehlende Herausforderungen / Unsere Kinder haben Erfolgserlebnisse
- Starres Reglement, viele Vorgaben, verplante Zeiten- schränken Gestaltungsspielräume ein, machen lustlos, töten Kreativität, unterdrücken Eigeninitiativen
- Starre Gruppeneinteilungen / Unsere Kinder wählen Freundschaften und Beziehungen selbst aus.
- Keine unerwarteten Spielunterbrechungen/ Wir bieten überschaubare Tagesstrukturen.
- Permanentes Eingreifen bei Konfliktlösungen
- Vorschnelle Erklärungen/ Wir fördern Forschungsprozesse
- Zu viele vorgegebene Lernziele/ Wir schaffen Raum für individuelle Besonderheiten
- Fehlende Akzeptanz (z.B. Essen und Schlafen)
- Keine starren Spielbereiche bzw. Standardmaterialien
- Lernen auf Kommando